Universitätsfrauenbeauftragte
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1968

Die zweite Frauenbewegung

Vor 50 Jahren, am 13. September 1968, startete ein Tomatenwurf in Richtung des männlichen Vorstands des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes auf dem Delegiertenkongress die zweite Welle der Frauenbewegung in Deutschland. Motiviert durch die mediale Aufmerksamkeit schlossen sich in den folgenden Jahren besonders in Universitätsstädten viele Frauen zusammen. Neben dem Bestreben gegen strukturelle Diskriminierungen vorzugehen, bestand das übergeordnete Ziel dieser neuen Frauenbewegung darin, bestehende Ungleichheit sowohl im studentischen als auch im gesamtgesellschaftlichen Kontext sichtbar zu machen und zu verändern.

Beeinflusst wurde die Bewegung durch die Forderungen vor allem von französischen Vorreiterinnen. Das Zitat "Man wird nicht zur Frau geboren. Man wird zur Frau gemacht" aus Simone de Beauvoirs theoretischer Auseinandersetzung mit Gesellschaft und Patriarchat repräsentiert den theoretischen Ausgangspunkt der Bewegung.

Im Zusammenhang mit einem im STERN erschienenen Artikel, bei dem sich 374 Frauen zu ihrer Abtreibung öffentlich bekannten, wurden die Slogans "Mein Bauch gehört mir“ und "Ich habe abgetrieben“ zu den zentralen Kampfansagen der Bewegung. Diese richteten sich gegen den damals bestehenden Abtreibungsparagraphen 218 StGB, dessen ersatzlose Streichung die Aktivistinnen forderten.

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung