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Bericht zum Thementag II: Sexuelle Belästigung und Diskriminierung - Best Practice

Am 19.05.2021 fand an der LMU als Fortsetzung des ersten Thementags (18.02.2019) der Online-Thementag "Sexuelle Belästigung und Diskriminierung - `Best Practice´- Beispiele anderer Einrichtungen" statt. Die Beteiligung an der Veranstaltung war rege und vor allem unter den Studierenden war das Interesse am Thema und die Motivation, sich mit Handlungsmöglichkeiten zu beschäftigen, groß. Nach der Begrüßung durch die Universitätsfrauenbeauftragte Dr. Margit Weber gab es im Podium am Vormittag mehrere Kurzvorträge zu "Best Practice"-Erfahrungen anderer Einrichtungen wie beispielsweise der Stadt München, der Katholischen Stiftungsfachhochschule etc. Sie sollten als Inspiration für weitere mögliche Maßnahmen dienen, um ein diskriminierungsfreies Lehr-, Lern- und Arbeitsumfeld zu schaffen. Am Nachmittag gab es kurze thematische Sessions mit den Referierenden sowie ein gemeinsames Abschlussplenum:

Programm

10:00 - 12:15 Uhr: Podium - Erfahrungsberichte & Diskussion

  • Dr. Margit Weber (LMU): Begrüßung und Moderation
  • Arno Helfrich (Polizeipräsidium München), seit 2003 Leiter der Präventionsdienststelle der Münchner Polizei und u.a. Referent für Selbstbehauptung und Zivilcourage. Seine Dienststelle ist auch zuständig für die Beratung Betroffener sexueller Gewalt.
  • Susanne Henke (Landeshauptstadt München), Leitung der Zentralen Beschwerdestelle für sexuelle Belästigung und häusliche Gewalt der Landeshauptstadt München.
  • Nina Meißner (Studentin an der LMU) setzt sich ein für #Sayit, eine Plattform und studentische Initiative, die Betroffenen und Beobachtenden von Situationen, in denen Menschen Diskriminierung erfahren, eine Stimme geben soll.
  • Prof. Dr. Anna Noweck (Katholische Stiftungshochschule München), Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte. Die KSH hat 2021 Richtlinien zum Umgang mit sexualisierter Belästigung, Diskriminierung und Gewalt verabschiedet.
  • Jelena Stanilov (Fachberaterin und Trainerin) berät Unternehmen, Einrichtungen und Universitäten zum Thema sexuelle Belästigung. In ihrem Beitrag wird sie über "good practice"-Beispiele aus Unternehmen des deutschen Mittelstands auf dem Weg zu einer diskriminierungsfreieren Arbeitskultur berichten.

12:45 - 13:30 Uhr: Parallel laufende Kurz-Workshops

Workshop 1: Zivilcourage (Input: Arno Helfrich)

Im Worksshop wurden verschiedene Rollen beleuchtet, aus deren Perspektive Unterstützung für Betroffene geleistet werden kann. Die teilnehmenden Studierenden hoben hervor, dass das Ansprechen von Fehlverhalten aufgrund der bestehenden Abhängigkeitsverhältnisse schwierig ist. Verschiedene Perspektiven auf einen Vorfall (Täter*in, Betroffene, Unterstützer*innen etc.) wurden diskutiert. Es wurde deutlich, dass vor allem die Sicht der Betroffenen ausschlaggebend ist, ob ein Fehlverhalten vorliegt oder nicht. Hervorgehoben wurde außerdem, dass ein mögliches Fehlverhalten vor allem auch auf der Ebene der Verantwortlichen anerkannt werden muss und nicht unter den Tisch gekehrt werden darf. Die Erstellung eines "Code of ethics"  und dessen Bekanntmachung wird von den Workshop-Teilnehmer*innen als notwendig erachtet; Verantwortlichkeiten sollten festgelegt werden.

Workshop 2: Sexismus, sexuelle Grenzüberschreitung, sexuelle Belästigung, … . Einordnung und Handlungsmöglichkeiten (Input: Susanne Henke)

Im Worksshop ging es um die Frage, was Sexismus, Grenzüberschreitung und sexuelle Belästigung sind, was arbeitsrechtlich und strafrechtlich relevant ist; aber auch darum, wie jede Form von sexueller Belästigung eine diskriminierende und negative Arbeitsatmosphäre schafft. Verschiedene Strategien, die eine diskriminierungsfreie Kultur und Atmosphäre in einer Einrichtung zu fördern können, wurden vorgestellt.

Workshop 3: Handlungsoptionen für Personen in Leitungsfunktionen / Was kann ich tun und wie kann ich bei Fällen von sexueller Belästigung vorgehen? (Input: Jelena Stanilov)

Im Workshop ging es um konkrete, praktische Leitfäden, auch innerhalb der komplexen Strukturen einer Universität. Zusätzlich wurden mögliche Handlungsempfehlungen beleuchtet. Dabei standen in der Gruppe vor allem folgende Fragen im Raum: Was tun, wenn die belästigende Person Führungskraft und keine übergeordnete Stelle zuständig ist? Was kann getan werden, damit Vorfälle nicht "im Sand verlaufen"? Ab wann sollte man etwas unternehmen, wenn man Belästigung mitbekommt und was sollte dabei beachtet werden?

Workshop 4: Welche "Best Practice"-Beispiele sind für die LMU anwendbar, wie kann der Prozess der Implementierung aussehen? (Input: Prof. Dr. Anna Noweck)

Im Workshop versuchten die Teilnehmerinnen auf Basis der Analyse des Prozesses an der KSH ein mögliches Vorgehen zu erarbeiten. Die Referentin verwies auf das Zusammenspiel verschiedener Maßnahmen und verschiedener Zielgruppen von den Studierenden bis zur Hochschulleitung. Je nach dem wurden unterschiedliche Zielsetzungen vorgestellt und gemeinsam überlegt, wie welche Positionen jeweils für den Prozess gewonnen werden können. Im Gespräch tauschten die Teilnehmerinnen kreative Ideen und verschiedene Möglichkeiten aus.

13:45 - 14:15 Uhr: Abschlussplenum mit Berichten aus den Kurz-Workshops