Universitätsfrauenbeauftragte
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Prof. Dr. Isabelle Mandrella

Fakultätsfrauenbeauftragte der Fakultät 1
(Katholisch-Theologische Fakultät)


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1. Mit welcher Motivation haben Sie das Amt der Frauenbeauftragten übernommen?

Ich muss gestehen, dass mir das Amt gewissermaßen automatisch zufiel, da ich die einzige Professorin im Kollegium bin. Allerdings habe ich es sehr gern übernommen! Meine Motivation war zunächst einmal geprägt von viel Neugier: Auf den momentanen Stand des feministischen universitären Diskurses, auf die aktuell diskutierten Themen, auf die Kolleginnen…

2. Welche Erfahrungen haben Sie im Amt gemacht und (wie) hat es Ihre Sichtweise auf Universität und Wissenschaft verändert?

Meine Erfahrungen als Frauenbeauftragte sind grundsätzlich positiv; als Wissenschaftlerin sehe ich mich allerdings immer wieder mit Situationen konfrontiert, die mir zeigen, dass wir noch weit davon entfernt sind, weibliche und männliche Wissenschaftler als gleichberechtigte Teilnehmer/innen der scientific community anzusehen. Überaus lehr- und hilfreich sind in diesem Zusammenhang die Erfahrungen und Problembewältigungsstrategien der Kolleginnen! Der Austausch untereinander zeigt, dass es nach wie vor in der akademischen Welt geschlechtsspezifische Probleme gibt, die manchmal einfach nur komisch und absurd sind, aber leider auch oft genug massiv das eigene Selbstverständnis beeinflussen und schlimmstenfalls sogar in Frage stellen. Außerdem profitiere ich ungemein von der hohen Kompetenz unserer Universitätsfrauenbeauftragten!

3. Welche Projekte und Ziele sind Ihnen besonders wichtig?

Wichtig ist mir in meiner Funktion als Frauenbeauftragte, immer wieder darauf hinzuweisen, dass auch die Förderung von Frauen an Exzellenzkriterien gebunden ist. Skeptisch stehe ich den Wunschvorstellungen der Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie gegenüber; hier müsste meines Erachtens sehr viel kritischer diskutiert werden, dass dieses Modell seine Grenzen hat und dass die Erziehung von Kindern nicht vorrangig an der Frage nach einer ganztägigen Betreuung hängt.
Selbstverständlich wünsche ich mir noch viele Kolleginnen, deren Existenz – davon bin ich überzeugt – ganz entscheidend dazu beitragen würde, dass Frauen in den höchsten akademischen Graden der Philosophie und Theologie nicht länger als seltene Fälle bestaunt, sondern als Gesprächspartnerinnen Ernst genommen werden! In der Frage, wie behutsam oder nicht dieser Prozess beschritten werden muss (Thema Frauenquote!), bin ich allerdings noch nicht zu einem abschließenden Ergebnis gelangt.